Der Hund in der Fränkischen

Betzenstein

In der Fränkischen Schweiz ist der Hund verreckt. Überall a Schild, dass er nedd hiekacken darf, nedd soll und des sich verzwingen muss – bis es an Nachbarn oder an Grünstreifen gibt, wo’s es vergessen ham, des Verbotsschild…

Die kleinen Dörfer dern verlässlich winken, grüßen immer glei hinter der Verkehrsinsel (an der nachts die Raser sterm) – sagen kei Minuddn später „Auf Wiedersehen“ am Ortsend. Weil nämlich sonst keiner auf der Straßen iss, der des machen däd.

Gästezimmer hams im Normalfall nedd, sondern nur was für die Fremden. Und fremd is, wer nedd von do iss, egal wielang er dododdn scho wohnt. Freilich ohne Frühstück, was a Problem iss, wenns kan Laden gibt – und wenns zufällig an gibt, dann iss er von die katholischen und die evangelischen Feiertag’ umzingelt. Dann muss mer in die Wirtschaft, falls dei überhaupts auf hat.

Wenns auf hat und Kinder mit nei dürfen, dann haften fei die Eltern ausdrücklich. Und Betreten der Baustelle ist schwarz auf gelb verboten – auch wenn gar nedd baut wird. Oder der Betrieb längst tot iss.

„Dies ist ein Privatgrundstück“ damit des klar iss – und der Weg verboten. Grundsätzlich sind Einfahrten freizuhalten und a zweites Schild droht gleich amal mit Anzeige. Obwohl die Polizeistation erst in Forchheim iss. Also so ewig weit weg wie die nächste Ampelanlage oder der Lidl.

Die Gastronomie hat eigentlich nur noch zu, nur die Wochenend und die Fremden greift mehr ab – und die Feiertag’, es sei denn, es sinn die eignen. A Wirtschaftskrise zum Anfassen und im Wortsinn. Die Leut vom Ort sitzen an der Hauswand, streicheln ihr Smartphone, sind im Stall oder verlassen den Fernseher glei gar nedd.

Die Jugend geht sowieso nedd  fort. Bis ganz fort geht. Jeder unter vierzig is automatisch tätowiert und die über Fuffzich ham a Alkoholproblem und wenns kanns ham, dann hams ans mitm Sozialleben.

Die Maibäum lassen`s gleich stehen fürs nächste Jahr – lohnt nedd, die zu bewegen. Geht doch glei alles widder vo vorn los!

Regen Weizenfeld

Was aber gschafft ham und des perfekt, des is Parkraumbewirtschaftung. Mit die Parkplätz is wie mitm Weidegrund, der ist knapp vor lauter Felsen und macht sich bezahlt. Und des, obwohl die Franken an sich schlecht sind im Verändern, weil’s so gut sind im Bewahren.

Die Fränkische ist scho a weng am Arsch, auch wenns meinetwegen der schönste der Welt ist. Wecha die Berg, die weiten Wälder die Flüsse und die Felsen…. Der Osten Westdeutschlands sacht mer auch.

Und, weil die Natur, um schön zu sein, den Menschen ja nedd braucht-  ah nedd in der Fränkischen. Der Mensch kann also einfach amal die Klappe halten odder sich halt durch Schilder ausdrücken. Des ganze Fachwerk hält scho von allanz und so schnell hauts die Felsen a nedd um.

Nur der Hund in der Fränkischen, der drückt sich nedd aus, der verreckt halt am Darmverschluss.

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