Das Klima, das Wetter und die Sierra Nevada

Mandelbäume Sierra Nevada

Dass die Blüte der Mandelbäume bereits im Dezember begonnen hätte, anstatt wie in normalen Jahren erst im Laufe des Februar, das sei bereits ein Anzeichen für zu hohe Temperaturen und zu wenig Niederschlag gewesen. Aber so wenig Schnee wie derzeit, so wenig wäre zum Ausgang des Winters noch nie gelegen, oben in der Sierra. Das berichten die, die es wissen müssen, in der Bar Zapato in Alquife.

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Es sind jene, die Tag für Tag die Gipfel vor Augen haben, aber im Leben nicht auf die Idee kämen, dort hinauf zu gehen: An einen Ort, der noch jenseits der aufgeforsteten Pinienwälder liegt, an dem es rein gar nichts zu holen gibt, noch nicht einmal mehr Feuerholz. Wo die Wetter so schnell umschlagen können, dass regelmäßig im Frühjahr Touristen dort erfrieren, weil sie bei Sonnenschein hoch hinaus wollten und im Unwetter nicht wieder hinunter finden.

Gutmöglich, sagen sie, dass dieses Jahr das allererste sei, in dessen Verlauf sämtlicher Schnee wegschmelzen würde.  Dann kämen die langgezogenen, weichen Kuppen der Sierra Nevada gänzlich kahl und braun zum Vorschein. Bisher wäre zumindest immer noch eine letzte Kuppe bedeckt geblieben und man hätte, wenn man während der kühlenden Winde der Nachmittage nach oben geblickt hätte, stets den Grund dieser Kühle kalt und weiß vor Augen gehabt. Heiß sei die steinige Erde der Ebene, kalt aber die Luft über dem Eis, so dass jeden Tag pünktlich zur Siesta der Fallwind einsetzte, der dieses Verhältnis ausgleichen würde.

Vor ein paar Jahren schon seien die Karten aus dem Handel gekommen, diese klassischen Reliefkarten des Instituto Geográfico National, auf denen die Gipfelzüge der Sierra immer in Weiß gehalten gewesen wären. Mit einem Mal wäre das Weiß zugunsten von Brauntönen verschwunden und auch auf Nachfrage die alten Karten nicht mehr zu haben gewesen.

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